Gators drehen irre Partie gegen die Falcons
Vergangenen Samstag-Abend stand für die Unihockey Rheintal Gators auswärts die zehnte Meisterschaftsrunde auf dem Programm. Der Gastgeber war mit den Glattal Falcons ein altbekannter. So bestritten die beiden Mannschaften letzte Saison gegeneinander die Playout-Serie, welche die Rheintaler schlussendlich aber für sich entscheiden konnten. Sämtliche drei Partien waren aber knapp und wurden nur mit einem oder zwei Toren entschieden. Es wurde also wieder ein knappes Spiel erwartet. Ein Sieg wäre für beide Mannschaften von hoher Wichtigkeit. So belegten die Falcons vor dem Spiel den neunten Tabellenrang, was einem Playout-Platz entspricht. Ihr Rückstand auf die Gators war aber lediglich vier Punkte. Mit einem Sieg hätten sie also bis auf einen Punkt zu den Rheintalern aufschliessen können. Die Gators auf der anderen Seite hatten die Chance, sich in den Playoff-Plätzen zu etablieren und den Abstand zum Strich zu vergrössern.
Das Spiel war in den ersten Minuten ausgeglichen. Die Gators konnten die ersten Abschlüsse aufs gegnerische Tor verzeichnen, wobei diese noch ungefährlich waren. In der fünften Minute verloren die Rheintaler in der eigenen Defensive den Ball. Dies wussten die Falcons auszunutzen. Nach zwei schnellen Pässen erfolgte der schnelle Abschluss, welcher den Weg ins Tor dann sogleich fand. Und nur kurz später bot die für die Zürcher die Chance, die Führung auszubauen. Dies, da ein Rheintaler wegen eines Handspiels für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Die Glattaler zogen ihr Überzahlspiel gut auf und liessen den Ball laufen. Die Gators-Defensive hielt aber dicht, weshalb diese beiden Minuten ohne Treffer verstrichen. Danach schienen die Rheintaler aber wie von der Rolle zu sein. Es erfolgten zahlreiche Eigenfehler und in der Offensive war es oftmals der erste Pass in der Spielauslösung, welcher nicht ankam. Dazu gingen auch praktisch alle Zweikämpfe verloren. Doch es ging eine Weile, bis die Glattal Falcons dies ausnutzen konnten. In der 16. Minute erfolgte aber erneut ein Fehlpass in der Spielauslösung, weshalb zwei Stürmer vor einem Rheintaler Verteidiger standen. Nach einem raschen Pass erfolgte der Direktabschluss, welcher den Weg ins Tor fand. Nur zwei Minuten später verlor ein Gators-Verteidiger den Ball hinter dem eigenen Tor. Der Zürcher, welcher den Ball gewonnen hat, lief mit dem Spielgerät vors Tor, wo er auch ganz allein stand. Er konnte den grossen Platz ausnutzen und den dritten Treffer bejubeln. Dies war dann auch der Schlusspunkt des ersten Drittels, welches die Rheintal Gators mit einem 0:3 Rückstand abschliessen mussten. Der Rückstand ist so aber verdient, so zeigten sie eine schwache Leistung mit viel zu vielen Fehlern. Es war wohl leistungsmässig das bisher schlechteste Drittel der Rheintaler in dieser Saison.
Und auch zu Beginn des zweiten Drittels gelang den Gators keine Leistungssteigerung. Weiterhin erfolgten zahlreiche Fehlpässe und es gelang nur sehr wenig. Vier Minuten nach Wiederanpfiff schloss ein Glattaler ab. Nach einer Ablenkung gelangte der Ball an den weiten Pfosten des Rheintaler Tors, wo ein Zürcher mutterseelenalleine stand. Dieser konnte problemlos einschieben. Nur zwei Minuten später waren die Falcons bereits wieder vor dem Rheintaler Tor. Der Abschluss sowie der erste Abpraller konnten die Defensive noch parieren. Als dann mit dem zweiten Abpraller der bereits dritte Abschluss innert Kürze erfolgte und die Gators-Verteidigung den Spieler noch nicht aus dem Slot drängen konnte, trafen die Zürcher dann doch noch. Auch danach änderte sich am Spielstil der Rheintaler nicht viel. In der 34. Spielminute versuchten die Gators einen zu komplizierten Pass in der Spielauslösung, welchen die Gegner abfangen konnten. Danach liefen drei Zürcher auf einen Gast zu, was sie mit dem sechsten Treffer ausnutzen konnten. So stand es nach 34 Spielminuten 6:0 für die Glattal Falcons. Die Rheintal Gators zeigten weiterhin keine gute Leistung und es gelangen zu wenig zwingende Abschlüsse. Mit dem grossen Rückstand und den wenigen Lebenszeichen der Rheintaler waren es wohl einige, welche das Spiel für so gut wie entschieden hielten. Doch dass es im Unihockey schnell gehen kann, belegen zahlreiche Beispiele. Nur eine halbe Minute nach dem sechsten Zürcher Tor spielte der Gators-Stürmer einen Pass von hinter dem Tor auf Verteidiger Rjano Ryser. Dieser verwertete die Chance eiskalt und netzte zum ersten Rheintaler Tor des Abends ein. Der Treffer kam zu diesem Zeitpunkt sicherlich ein wenig aus dem Nichts. Durch dieses Tor zeigten sich die Falcons leicht verunsichert, wobei sie immer noch mehr vom Spiel hatten. Trotzdem traf in der 37. Spielminute bereits wieder ein Gast. Es traf Jens Aerni auf Zuspiel von Mirco Hunziker. Dies war dann auch der Schlusspunkt vom zweiten Drittel, welches mit einem Spielstand von 6:2 zu Ende ging. Diese Führung geht so auch in Ordnung, haben die Gastgeber doch weiterhin mehr vom Spiel und die Gators zeigten sich noch immer sehr fehleranfällig.
Auf das dritte Drittel zeigten sich die Rheintaler dann aber wie verwandelt. Sie konnten eine klare Leistungssteigerung hinlegen und machten plötzlich Druck auf das gegnerische Tor. Bereits nach zwei Minuten erfolgte der dritte Treffer durch Mirco Hunziker auf Zuspiel von Mario Ozimy. Dieses Tor verunsicherte die Gäste weiterhin. Der Rückstand beträgt aber noch immer drei Tore. In der 49. Minute bejubelte der Slowake im Dienste der Gators, Mario Ozimy, dann aber bereits den vierten Rheintaler des Abends. Daraufhin nahm das Heimteam sein Timeout, da die Entwicklung ihnen nicht gefallen konnte. Sie wollten damit den Schwung der Gäste brechen. Die Massnahme wirkte aber nicht. So konnte in der 50. Minute Ramon Hunziker auf Zuspiel von Tim Blaser bereits den Rheintaler Anschlusstreffer verbuchen. Dieser Anschlusstreffer weckte aber auch die Zürcher wieder ein wenig auf. Sie konnten den Ball wieder mehr in den eigenen Reihen halten und Abschlüsse aufs Tor verzeichnen. Aus diesem Grund nahmen in der 57. Spielminute die Gators dann auch ihr Timeout. Dies, um zum einen das Aufbäumen des Gegners zu brechen und zum anderen ab diesem Zeitpunkt mit sechs Feldspielern und dafür ohne Torhüter zu spielen. Vorerst gelang der Ausgleich aber noch nicht. Knapp zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit musste dann aber erstmals ein Zürcher auf die Strafbank. Dies wegen eines Sperrens. Die Rheintaler liessen den Ball in Überzahl gut laufen und 47 Sekunden vor Ende der 60 Minuten glich Lasse Paus das Spiel aus. Assistgeber war Ramon Hunziker. Doch dass die Glattaler noch nicht aufgegeben haben, zeigten sie vor, während und auch nach der Strafe immer wieder. So standen sie zum Beispiel gleich drei Mal allein vor dem Rheintaler Tor. Sie scheiterten aber jeweils am Gators-Torhüter. Trotzdem gelangen keine weiteren Treffer mehr, weshalb die Partie in der Verlängerung entschieden werden musste.
In der Verlängerung zeigten sich beide Mannschaften eher vorsichtig, wobei es den Rheinkrokos gelang, den Schwung aus dem dritten Drittel mitzunehmen. Die Folge davon war dann der spielentscheidende Treffer durch Lasse Paus in der 66. Spielminute. Dadurch gelang den Gators, was zwischenzeitlich wohl die wenigsten noch für möglich hielten. Sie holten nämlich einen 0:6 Rückstand auf und gewannen am Schluss mit 7:6 nach Verlängerung. Die zwei Punkte sind für die Tabellensituation sehr wichtig, aber ein guter Lohn. So zeigten die Rheintaler während zwei Dritteln doch keine gute Leistung. Trotzdem müssten aber die Moral und der Kampfgeist hervorgehoben werden. So ist es doch nicht selbstverständlich, sich nach einem 0:6-Rückstand nochmals aufzurappeln und so ins Spiel zurückzukehren. Zum besten Gators-Spieler wurde Lasse Paus gewählt, welcher die beiden wichtigen Tore kurz vor und in der Verlängerung schoss. Hervorzuheben ist aber auch noch die Leistung der Gebrüder Ramon und Mirco Hunziker, welche an sechs der sieben Rheintaler Treffer beteiligt waren.
Bereits nächstes Wochenende geht es für die Gators mit dem nächsten Heimspiel weiter. So empfangen sie am Sonntag Unihockey Bassersdorf-Nürensdorf zum Abschluss der Hinrunde.
Fotograf: Jan Felde
Glattal Falcons – Unihockey Rheintal Gators: 6:7 n.V. (3:0, 3:2, 0:4, 0:1)
MZH Dürrbach Wangen bei Dübendürf, 70 Zuschauer, Schiedsrichter Daniel Gisin und Marcel Burkard
Tore (Glattal – Gators): 1:0 K. Ramsauer, 2:0 J. Niedermayr (S. Walch), 3:0 F. Koppejan, 4:0 J. Niedermayr (P. Obrist), 5:0 K. Ramsauer, 6:0 K. Ramsauer (K. Wüst), 6:1 R. Ryser (R. Hunziker), 6:2 J. Aerni (M. Hunziker), 6:3 M. Hunziker (M. Ozimy), 6:4 M. Ozimy (M. Hunziker), 6:5 R. Hunziker (T. Blaser), 6:6 L. Paus (R. Hunziker), 6:7 L. Paus
Strafen: eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Glattal Falcons, eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Rheintal Gators
Unihockey Rheintal Gators: Marco Hutter, Andrin Schmid; Pascal Frei, Nicola Bischof, Rjano Ryser, Ramon Hunziker, Cedric Siegrist, Philipp Heule, Luca Bischof, Jens Aerni, David Waibel, Tim Blaser, Nicolas Wyss, Mirco Hunziker, Lasse Paus, Noah Langenegger, Lui Langer, Balz Marti, Laurin Egger, Nino Lüchinger, Dan Kobe, Mario Ozimy