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Lehrjahr mit positivem Ausgang

Am Ende einer turbulenten Saison schafften die Gators das Minimalziel, den Klassenerhalt in der 1. Liga Grossfeld. Die Verantwortlichen zählen darauf, dass die Spieler im Abstiegskampf gereift sind.

In den letzten acht Spielen der Saison (inklusive Playouts) verliessen die Gators die Halle sieben Mal als Sieger. Es gab Siege gegen den Zweiten und den Dritten der Tabelle. Die Pflichtaufgabe gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Toggenburg erledigten die Rheintaler mit 6:4 und 3:1. Es waren zwei Siege, die Nerven kosteten. Aber es waren auch die zwei Siege, dank denen die Gators die nächste Saison in der 1. Liga Grossfeld planen können.

Das ist die Bilanz des letzten Saisondrittels, dem Teil nach Weihnachten. Die Spieler Arbnor Papaj (28-jährig) und Martin Ostransky (36) hatten im November zusammen mit Coach Sven Köppel und «Co-Coach» Jürg Eichmann das Team übernommen, das in der 1. Liga schon weit abgeschlagen war. Sven Köppel sagt: «Wir wollten, dass die Jungs wieder als Mannschaft zusammenfinden und so positive Emotionen ins Spiel bringen.»
Der Erfolg kam erst nach Weihnachten

Die taktisch-technische Feinarbeit unter der Woche leisteten Papaj und Ostransky. In der Weihnachtspause hatten sie zur Mannschaft gesagt: «Ab jetzt bereiten wir uns auf die Playouts vor.» Eine Traineranordnung, wonach die nächsten Resultate egal sind, kann gefährlich wirken: Es besteht die Gefahr, dass sich die Spieler zurücklehnen. Auf die vielen jungen Gators-Spieler hatte die Ansprache eine andere Wirkung: Sie waren befreit vom Druck, machten weniger Fehler – und deshalb lieferten sie die Resultate, auf die es scheinbar gar nicht mehr ankam.

«Vorher hatten wir in jedem Spiel drei, vier Tore verschenkt», sagt Martin Ostransky. Es lag auf der Hand, dass die Fehlerminimierung der Schlüssel zum Erfolg sein wird.

Eine weitere Voraussetzung dafür haben die Interimstrainer damit geschaffen, dass sie das Training umstrukturierten. Un-terstützung bekamen sie vom langjährigen Captain Simon Köppel, der seit dem Herbst Sportchef ist. Hilfreich für die Intensität im Training war die Tatsache, dass sich Routiniers vom Team III diesem anschlossen. Vier von ihnen – Lukas Durot, Kevin Studach, Christof Spirig und Pascal Oesch – kehrten gar ins Meisterschaftsteam zurück. Zu Beginn der Saison hatte Thomas Schär aus Mangel an Trainerkandidaten sowohl die alleinige Verantwortung als auch alle Jobs des «Trainerstabs» der ersten Mannschaft inne – nebst dem Amt des Sportchefs und weiteren Infrastrukturaufgaben. «Der Fehler dieser Situation lag darin, dass diese Herkulesaufgabe für eine Person zu gross ist», sagt Simon Köppel.

Als dies erkannt wurde, war es aber schon 5 vor 12. Die Überlastung führte zu Motivationsproblemen, das innere Feuer konnte nicht mehr auf die Mannschaft übertragen werden und entsprechend fielen die Resultate aus.Der Verein hat dabei gelernt, dass eine 1.-Liga-Saison gründlich vorbereitet werden muss und die zahlreichen Aufgaben für die lange Saison auf mehrere Schultern verteilt werden müssen. Dieses Versäumnis mit dem ausserordentlichen Einsatz von Leuten zu korrigieren, die sich seit Jahren mit dem Verein identifizieren, «war aber die genau richtige Entscheidung», sagt Simon Köppel. «Dass wir so viele gute und hilfsbereite Leute im Umfeld haben, spricht für den Verein», sagt Präsident Peter Grüninger.

Eine lehrreiche Saison war’s aber nicht nur für den Klub, sondern primär für die Spieler. «Es war eine anstrengende Zeit», sagt Papaj. Aber er ist wie Ostransky überzeugt: «Die jungen Spieler haben davon profitiert.» – «Es war eine Lebensschule für die Spieler», sagt Ostransky.

Sie mussten in einer schwierigen Zeit viel Verantwortung übernehmen. Das liegt auch an der Struktur der Mannschaft: Nur zwei (Pavel Machala und Ostransky) haben 1980er-Jahrgänge, frühe 1990er gibt es nur wenige. Die meisten Spieler der 1. Liga Grossfeld sind um die 20-jährig, sieben im Juniorenalter wurden regelmässig in der ersten Mannschaft eingesetzt.

Die Youngsters fix fürs Fanionteam zu lizenzieren, trug auch zum Aufschwung im Jahr 2019 bei. Dadurch waren sie von Doppelbelastungen mit dem Nachwuchsteam befreit und konnten sich ganz der so schon herausfordernden Aufgabe stellen, sich in der 1. Liga zu behaupten. «Nächste Saison werden aber wohl einige wieder bei den Junioren spielen», sagt Simon Köppel. Die neue Mannschaft zusammenzustellen, ist seine Aufgabe. 15 Spieler umfasst das Kader der nächsten Saison schon, noch gut fünf Plätze sind zu vergeben. Das Ziel ist es, erfahrene Kräfte zu integrieren. Am besten Spieler, die um die 25 sind – diese sind im aktuellen Gators-Kader nämlich rar. Die in der Not reaktivierten Spieler kehren wieder in die dritte Mannschaft zurück.
Sportchef sucht fünf Spieler und einen Trainer

Vor allem geht es darum, für die kommende Spielzeit die Position des Trainers wieder zu besetzen. Die Interimscoaches Sven Köppel und Jürg Eichmann widmen sich wieder ihren wichtigen Aufgaben in anderen Gators-Teams.

Papaj und Ostransky wollen sich wieder aufs Spielen konzentrieren, werden den neuen Übungsleiter aber bei Bedarf in der Trainingsarbeit unterstützen, genauso wie Goalietrainer Markus Hutter und Athletiktrainer Christoph Schefer.

«Uns schwebt eine Trainerlösung vor, wie wir sie vorher mit Simon Gugelmann hatten: einen langfristig arbeitenden Trainer, der sich mit dem Verein identifiziert», sagt Sportchef Köppel. (ys)

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