Nach einer 5:6-Heimniederlage nach Penaltyschiessen endete vergangenen Samstag das Gators-Märchen, welches bis ins Playoff-Finale andauerte. Trotzdem dürfen die Rheintaler stolz auf sich sein.
Der UHC Sarganserland führte die Serie mit 1:2 an und hatte am Samstag die Chance, die Finalserie für sich zu entscheiden. Bei einem Rheintaler Sieg würde es am Sonntag zum Entscheidungsspiel kommen.
Die Sarganserländer zeigten gleich zu Spielbeginn, dass sie den Sack zumachen möchten. Sie hatten lange Ballbesitzphasen und beherrschten das Spiel. Trotz allem wurden die Gators immer wieder durch rasche Gegenstösse gefährlich. Noch ehe die Rheintaler ihren ersten Schuss aufs Tor verzeichnen konnten, ging der UHC Sarganserland in der 11. Minute dank eines Präzisionsschusses ins hohe Eck in Führung. Doch nur wenig später erlaubte sich ein Sarganser eine unnötige Strafe, nachdem ein Spieler nach dem Pfiff einem Rheintaler den Ellenbogen ins Gesicht schlug. Das Überzahlspiel der Rheintaler brauchte zwar lange, um sich in der Offensive festzusetzen. Trotzdem konnten sie die Partie in der 16. Minute wieder ausgleichen. Mario Ozimy traf in Überzahl auf Zuspiel von Lasse Paus. Kurz vor Ende des ersten Drittels konnte der UHC Sarganserland aber erneut in Führung gehen, als ein ausländischer Verstärkungsspieler sehenswert mittels des Zoro-Tricks traf. Dadurch lautete das Zwischenresultat nach den ersten zwanzig Minuten 1:2 für die Gäste. Dies war so nicht unverdient, so hatte der UHC Sarganserland mehr als doppelt so viele Abschlüsse aufs Tor wie die Gators.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Sarganserländer mehr Spielanteile. Dies unter anderem auch, da sich ein Rheintaler eine Strafe erlaubte. Dies wusste der UHC Sarganserland auszunutzen. Erneut traf ein Söldner. Doch auch die Reaktion der Gators liess nicht lange auf sich warten. Keine Minute später verkürzte Lasse Paus im Alleingang. Die danach folgenden Minuten waren ausgeglichen, mit Torchancen auf beiden Seiten. Kurz vor Spielhälfte hatten die Sarganserländer noch einen Penalty, welcher aber von Torhüter Marco Hutter pariert werden konnte. In der 33. Minute gelang es Mario Ozimy mittels eines Distanzschusses die Partie wieder auszugleichen. Den Pass dazu steuerte Rjano Ryser bei. Ab diesem Zeitpunkt zeigten sich die Sarganser Gäste verunsichert, weshalb die Gators zum ersten Mal in diesem Spiel dominierten. Dies belohnten sie auch mit einem weiteren Tor. Cedric Siegrist brachte auf Zuspiel von Malik Müller die Gators erstmals in Führung. Dank dieses Treffers konnten die Rheintaler mit einer 4:3-Führung in die zweite Pause gehen.
Gleich zu Beginn des Schlussdrittels zeigte der UHC Sarganserland aber, dass sie sich noch nicht geschlagen geben. Sie hatten das Spieldiktat wieder übernommen. Die Folge daraus war der Ausgleichstreffer in der 48. Minute. Wenig überraschend traf erneut ein tschechischer Verstärkungsspieler. Genau dieser erlaubte sich aber danach eine Strafe. Nach lediglich sechs Sekunden in Überzahl konnten die Gators wieder in Führung gehen. Ramon Hunziker traf auf Zuspiel von Mario Ozimy. Doch auch die Sarganserländer reagierten umgehend. Denn gleich in derselben Minute glichen sie die Partie wieder aus. Die Schlussminuten waren ausgeglichen, aber ohne zwingende Torchancen. Dadurch ging auch die vierte Begegnung der Serie in die Verlängerung.
In der Verlängerung zeigte der UHC Sarganserland seine ganze Klasse. Sie konnten den Ball lange in den eigenen Reihen halten und sich gleich mehrere Torchancen erarbeiten. Es dauerte bis in die 8. Minute der Verlängerung, bis die Gators ihre erste längere Ballbesitzphase hatten. Trotzdem fielen keine weiteren Tore mehr, weshalb wie schon die dritte Partie auch die vierte im Penaltyschiessen entschieden werden musste. In diesem Penaltyschiessen brillierten vorerst aber die Torhüter Hutter und Mattle, welche die jeweils vier ersten Versuche parieren konnten. Mit Malik Müller traf aber dann der fünfte Gators-Schütze, womit er den Sarganser Schützen unter Druck setzte. Diese konnte aber mit viel Glück nochmals ausgleichen. Dadurch ging auch das Penaltyschiessen in eine Extra-Runde. Der sechste Rheintaler traf, doch auch dieses Mal konnte Sargans nachziehen. Auch beim siebten Anlauf trafen beide Schützen. Beim achten Versuch verfehlte der Gators-Schütze aber das Tor. Im Gegenzug traf aber der UHC Sarganserland, welcher damit die Finalserie für sich entschied.
Aufgrund dieses Treffers gewann der UHC Sarganserland die vierte Partie mit 5:6 nach Penaltyschiessen und damit die Finalserie mit 1:3. Trotz dieser bitteren Niederlage und dem damit verbundenen Saisonende dürfen die Unihockey Rheintal Gators stolz auf ihre Leistung sein. So kämpften sie vor einem Jahr noch gegen den Abstieg und nun standen sie nicht nur im Finale, sondern sie konnten die favorisierten Gegner bis aufs Äusserste ärgern. Zum besten Rheintaler des Abends wurde Nicolas Wyss gewählt. Schlussendlich machte der UHC Sarganserland den Unterschied mit der individuellen Klasse, welche sie nicht zuletzt den zahlreichen ausländischen Verstärkungsspielern zu verdanken haben. Auf der anderen Seite setzen die Rheintaler praktisch vollkommen auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Auch aufgrund dieser Tatsache darf man umso stolzer sein, dass man gegen den UHC Sarganserland über weite Strecken mithalten konnte. Nach der Partie wurde die gelungene Saison mit den zahlreichen Fans gefeiert. Denn eines steht fest: Die Rheintaler Fans sind ligaweit nicht nur quantitativ die besten, sondern von einer Stimmung wie in Widnau können auch die meisten Nationalliga A Temas nur träumen.
Unihockey Rheintal Gators – UHC Sarganserland: 5:6 n.P. (1:2, 3:1, 1:2, 0:0, 0:1) Sporthalle Aegeten Widnau, 800 Zuschauer, SR: Biland/Biland Tore (Gators - Sargans): 0:1 N. Good (D. Dietrich), 1:1 M. Ozimy (L. Paus), 1:2 M. Hlozanka (G.-A. Meiler), 1:3 L. Jalovy (A. Rajeckis), 2:3 L. Paus, 3:3 M. Ozimy (R. Ryser), 4:3 C. Siegrist (M. Ozimy), 4:4 M. Hlozanka (G. Lanfranchi), 5:4 R. Hunziker (M. Ozimy), 5:5 L. Desax (M. Hlozanka)
Treffer Penaltyschiessen:
Gators: M. Müller, M. Ozimy, M. Müller
Sargans: L. Desax, L. Jalovy, A. Rajeckis, M. Pini
Aufstellung:
Hutter, Inhelder; Bischof, Stieger, Lüchinger, Hunziker, Frei, Paus, Langer, Ozimy, Aerni, Baumgartner, Siegrist, Wyss, Ryser, Langenegger, Hunziker, Müller, Blaser, Waibel, Marti, Bednar
Fotograf: Jan Felde